Homöopathie in der Matrix

Es gibt einen Bereich im menschlichen Körper, der vielfältige Aufgaben wahrnehmen kann, der für den Stoffwechsel unverzichtbar ist und der dennoch in der herkömmlichen Medizin kaum eine Rolle spielt: Der Pischinger-Raum bzw. die extrazelluläre Matrix. In dieser Sonderform des Bindegewebes spielen sich zahlreiche Prozesse ab. Der Bereich ist durchsetzt von Nervenzellen, außerdem nehmen die Lymphbahnen hier ihren Anfang. Auch Immunzellen sind hier beheimatet, um im Fall von Verletzungen oder Entzündungen schnell erste Hilfe zu leisten. 

Über die extrazelluläre Matrix gelangen Nährstoffe zu den Zielzellen, andererseits werden Stoffwechselendprodukte in diesem Transitbereich eingelagert oder weitergeleitet. Ein „gesundes“ Milieu ist für diese Vorgänge von entscheidender Bedeutung. Eine Verschlackung oder Übersäuerung des Gewebes hemmt diese Prozesse, was letztlich zur Entstehung von lokalen Entzündungen, Hautausschlägen, Allergien und sonstigen Krankheiten führen kann. Die extrazelluläre Matrix ist aber auch Ausgangspunkt der Akupunktur, denn viele Punkte befinden sich in diesem besonderen Gewebe. Die Mikroverletzungen durch den Einstich der Nadeln führen zur Freisetzung von Gewebshormonen, die schmerzstillende Eigenschaften haben können. Aber die Wirkung der Akupunktur geht weit über die Schmerztherapie hinaus. Welche Phänomene für die guten Erfolge bei der Behandlung von Allergien, Rheuma oder Menstruationsstörungen verantwortlich sind, ist bislang nicht eindeutig erforscht. Die Similapunktur hat einen ähnlichen Ansatz. Bei dieser neuartigen Methode wird die Haut oberflächlich mit einem speziellen Nadelinstrument behandelt. Die sogenannte Siebensternenadel durchbricht dabei die obersten Hautschichten, dennoch reicht die Wirkung bis in den Pischinger-Raum hinein. Die anschließend applizierte potenzierte Arzneien wird schnell über die Haut aufgenommen und gelangt in tiefere Gewebe, wobei der Wirkimpuls über den ganzen Körper verbreitet wird. Dadurch wird Samuel Hahnemanns Beobachtung bestätigt, dass kräftig eingeriebene Mittel weitaus stärker wirken, als wenn sie bloß oral eingenommen werden. Die Similapunktur ist damit die konsequente Fortsetzung der klassischen Homöopathie unter Einbeziehung moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse.

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